Karate beginnt und endet mit Respekt

 

Karate-Do

Karate ist eine japanische Kampfkunst, die aus Okinawa stammt. Der Name setzt sich aus den japanischen Wörtern „kara“ (leer) und „te“ (Hand) zusammen und bedeutet somit „leere Hand“.
Im Karate werden ein Leben lang Geist, Charakter und Körper trainiert. Das Ziel der Kampfkunst ist es, diese zu vervollkommnen und miteinander in Einklang zu bringen.

„Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden.“

Wie an der Philosophie der japanischen Kampfkunst ersichtlich ist, orientiert sich Karate defensiv und ist auch  am Grabstein von Gichin Funakoshis in Kamakura zu lesen.

„Karate ni sente nashi“
„Im Karate gibt es kein Zuvorkommen“ oder „Es gibt keinen ersten Angriff im Karate.“

Dieser Leitspruch bezieht sich jedoch nicht auf das Ausüben der Techniken oder das Kämpfen,  sondern viel mehr auf den Karate-Do, welcher sich im täglichen Leben wiederspiegeln sollte.
Darum existiert im Training eine Etikette, die unteranderem einen respektvollen Umgang mit seiner Umwelt beinhaltet.

„karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“ 
„Karate beginnt und endet mit Respekt!“

Das Karatetraining baut auf drei großen Säulen auf, dem Kihon, dem Kumite und der Kata.
Um den Fortschritt des Schülers sichtbar zu machen und einen Ansporn und Bestätigung des Erreichten zu erhalten, wurden Gurtprüfungen eingeführt, welche nach einem festen Prüfungsprogramm abgelegt werden.  Dabei unterscheidet man zwischen Schülergrad (9.-1. Kyu) und Meistergrad (1.-10. Dan). Der 10.Dan spiegelt die Vervollkommnung wieder und sollte somit zu Lebzeiten nicht erreichbar sein.

9.Kyu (weiß-gelb) – Der Schee liegt auf der Landschaft (Anfänger).

8.Kyu (gelb) – Der Schnee schmilzt, die gefrorene Erde leuchtet gelb.

7.Kyu (orange) – Die Sonne erwärmt die Erde. Sie ist fruchtbar.

6.Kyu (grün) – Der Samen keimt, ein Plänzchen wächst heran.

5.Kyu (blau) – Die Pflanze wächst zum Himmel. Sie wird langsam stark.

4.Kyu (violett) – Die Pflanze wird immer stärker.

3. – 1.Kyu (braun) – Der Baum hat eine starke Borke, er ist jetzt ausgewachsen.

1. – 10.Dan (schwarz) – Das Wandeln der Stille (Meister).

Ursprünge

Der Legende nach bereiste der buddhistische Mönch Daruma Taishi (Bodhidharma) aus Kanchipuram (Südindien) im 6. Jahrhundert das Kloster Shaolin (jap. Shorinji) und begründete dort nicht nur den Ch’an (Zen)-Buddhismus, sondern  unterwies die Mönche auch in körperlichen Übungen, um das lange Meditieren aushalten zu können. So entwickelte sich das Shaolin Kung Fu, aus dem viele Kampfkünste entstanden.Ursprünglich hieß Karate darum auch „chinesische Hand“, allerdings wurde diese Bezeichnung in den 30er Jahren aus politischen Gründen in „leere Hand“ umbenannt.

Von China nach Okinawa

Auf der pazifischen Kette der Ryukyu-Inseln, insbesondere auf der Hauptinsel Okinawa entwickelte sich die Form des uns heute bekannten Karate.
Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt Okinawa, damals Zentrum des unabhängigen Inselkönigreichs Ryukyu, rege Handelskontakte zu Japan, China, Korea und Südostasien.
Da die Städte Naha, Shuri und Tomari, damals wichtige Umschlagplätze für Waren waren, boten sie ein Forum für den kulturellen Austausch mit dem chinesischen Festland. Somit gelangten erste Eindrücke chinesischer Kampftechniken nach Okinawa, wo sie sich mit dem einheimischen Kampfstil vermischten und sich so zum „Tode“ oder „Okinawa-Te“ weiterentwickelten. Te bedeutet wörtlich „Hand“, im übertragenden Sinne auch „Technik“ bzw. „Handtechnik“.
Da eine genaue geschichtliche Rekonstruktion nicht möglich ist, gibt es mehrere Theorien, wie Karate nun genau entstand. Wahrscheinlich ist jedoch, dass jede Theorie einem gewissen Wahrheitsgehalt unterliegt. Einerseits wird berichtet, dass der Adel Kampfkünste betrieb, perfektionierte und sich daraus das Karate entwickelte.
Andererseits wird behauptet, dass die Bauernschicht die Entwicklung vorantrieb.
Ein Faktum jedoch ist, dass aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Bedeutung der Inseln ständig Unruhen und Aufstände tobten. Erst im Jahre 1416 gelang es König Sho Shin die Inseln zu vereinen. Um den gewonnen Frieden zu erhalten, wurde somit ein Waffenverbotsgesetz erlassen.
Später reisten viele so entstandene Meister nach China, um sich dort durch das Training des chinesischen Quanfa fortzubilden.
1609 wurde das Waffenverbot durch die Besatzung der Shimazu aus Satsuma soweit verschärft, dass sogar der Besitz jeglicher Waffen, selbst Zeremonienwaffen bestraft wurde. Dieses Waffenverbot wurde als Katanagari („Jagd nach Schwertern“) bezeichnet. So kam es, dass Schwerter, Dolche, Messer und jegliche Klingenwerkzeuge beschlagnahmt wurden. Die Jagd nach Waffen ging sogar soweit, dass jedem Dorf nur ein Küchenmesser zugestanden wurde, welches meist an einem Seil an einer zentralen Stelle im Dorf befestigt wurde und streng bewacht war.
Der Sinn des neuen Gesetzes sollte den Widerstand gegen die neuen Machthaber unterbinden. Jedoch hatten japanische Samurai das Recht der sogenannten „Schwertprobe“, dem zufolge sie die Schärfe ihrer Schwertklinge an Leichen, Verwundeten oder auch willkürlich an einem Bauern erproben konnten. Dies schürte natürlich den Hass der Bevölkerung und es wurde außerdem notwendig, Selbstverteidigung zu erlernen und zu trainieren, weil damals in Okinawa Polizeiwesen und Rechtsschutz fast zur Gänze fehlten.
Ungefähr zwanzig Jahre später beschlossen große Meister des Okinawa-Te sich zu einem geheimen Bund zusammen zuschließen. Sie trainierten nur noch im Geheimen und gaben Karate an ausgesuchte Personen weiter.
Währenddessen entwickelte sich in der bäuerlich geprägten Bevölkerung das Kobudo, welches Werkzeuge und Alltagsgegenstände zu Waffen verwandelte. So entwickelten sich zum Beispiel unteranderem aus Dreschflegeln Nunjakus. Ein Verbot des Kobudo, war aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, da die Werkzeuge für die Versorgung der Bevölkerung sowie der Besatzer schlicht notwendig waren. Allerdings erwies es sich als schwierig, mit diesen Waffen einem ausgebildeten Krieger im Kampf die Stirn zu bieten.
Deshalb entwickelte sich in Okinawa-Te und Kobudo, die Maxime, möglichst nicht getroffen zu werden und gleichzeitig die wenigen Gelegenheiten, die sich boten, zu nutzen, um den Gegner mit einem einzigen Schlag zu töten.
Gerade diese Eigenschaft ist für Karate ein spezifisches Prinzip und heißt „Ikken hissatsu“ (mit einem Schlag töten). Auch heute spiegelt sich dies noch im Wettkampfsystem, welches an Punkten orientiert ist und darauf zielt den Gegner im Idealfall mit einer einzigen Technik zu treffen, wieder.
Die tödliche Wirkung dieser Kampfkunst führte dazu, dass die japanischen Besatzer erneut das Verbot ausdehnten und das Lehren von Okinawa-Te ebenfalls unter drakonische Strafe stellten. Allerdings wurde Karate weiterhin im Geheimen unterrichtet und von dem Meister an den Schüler weitergegeben. Aus Geheimhaltungsgründen und da zu jener Zeit in der Bevölkerung nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten, wurden keinerlei schriftliche Aufzeichnungen angefertigt. Die Kampfkunst wurde einzig und allein mündliche überliefert und somit direkt weitergegeben.
Aus diesem Grund wurden Kampftechniken in zusammenhängende Einheiten gepackt, welche wir heute als Kata kennen.
Um die Geheimhaltung zu gewährleisten, mussten diese Abläufe chiffriert werden. Dabei bediente man sich der traditionellen Stammestänze (odori), welche den Aufbau der Kata beeinflussten. Dies führte auch dazu, dass jede Kata noch ein strenges Schrittdiagramm (Embusen) besitzt.
Die Effizienz der Chiffrierung zeigt sich bei der Demonstration vor Laien, für welchen die Bewegungen befremdend oder nichtssagend erscheinen. Die eigentliche Bedeutung der Kampfhandlungen erschließt sich einem erst in der „Dechiffrierung“, welches im Bunkai-Training erfolgt.
Der erste noch namentlich bekannte Meister des „Tode“ war vermutlich Chatan Yara, der etliche Jahre in China lebte und dort die Kampfkunst seines Meisters erlernte. Der Legende nach unterrichtete er Kanga Peichin Sakugawa.


Kanga Peichin Sakugawa (1782-1865)
begann sehr früh mit dem Training und wurde später von der
okinawesischen Regierung nach China entsendet, um chinesische Kultur und Wissenschaft zu studieren und nach Okinawa zu bringen. Wegen besonderer Leistungen im Kampf gegen chinesische Piraten erlangte er die Erlaubnis zum Verbleib in Peking und zum Studium chinesischer Kampfkunst. Jahre späte brachte er dann die Schule des Nordens (bisher existierte nur Schule des Südens) nach Okinawa und diente als Lehrer von Matsumura Sokon, der als Urvater des Shuri-te zu sehen ist.

Matsumura Sokon (1809-1899) war der Sohn eines hohen Adeligen. Mit 20 Jahren wurde er Leibwächter des Prinzen von Shuri. Sokon studierte den Schwertkampf („jigen-ryu“) in der japanischen Provinz Satsuma. 1836 bereiste er Peking und blieb dort etwa ein Jahr. Dort kam er in Kontakt mit der Nordshaolin-Schule „xingyi-quan“ unter Meister Wei Bo. Nach Rückkehr wurde Matsumara zum Leiter der Leibwache des Königs ernannt, studierte jedoch weiterhin lokale und chinesische Kampfkünste. Aufgrund seiner Erfahrungen im „jigen-ryu“ wurde Makiwara schnell wichtiger Bestandteil seines Trainings. Matsumura Sokon war unteranderem Lehrer von Itosu Anko und dem damaligen Herrscher von Okinawa.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Karate stets im Geheimen geübt und ausschließlich von Meister zu Schüler weitergegeben. Während der Meiji-Restauration wurde Okinawa im Jahre 1875 offiziell zu einer japanischen Präfektur erklärt. In dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, in der sich die okinawesische Bevölkerung den japanischen Lebensgewohnheiten anpasste und Japan sich nach jahrhundert langer Isolierung wieder der Welt öffnete, begann Karate wieder stärker in die Öffentlichkeit zu drängen.

Itosu Anko  (1830-1915) war unteranderem maßgeblich daran beteiligt, denn er legte den Grundstein für die heutige Anerkennung des Karate als Budô. Er veranlasste zahlreiche Anpassungen des Trainings. Itosu entwickelt bis 1908 10 Regeln, die helfen sollen einen einheitlichen Standard zu gewährleisten. Da er von den Idealen des Konfuzianismus geprägt war und Befürworter der Neuerungen der Meiji-Restauration war, erlangte Karate-Do durch ihn hohe Anerkennung und Bekanntheit. 1908 betonte Itosu den positiven Nutzen von Karate für den japanischen Staat und seine Bürger. Nicht nur Ausbildung eines kräftigen und gesunden Körpers (Wert für japanische Gesellschaft und Militär), sondern auch Möglichkeit, Prinzipien des Konfuzianismus und des frühen japanischen Nationalstaates zu verinnerlichen.Zahlreiche Karateka dieser Zeit kritisieren Itosu für seine Änderungen, allerdings kam es durch seine Entwicklung des Karate auch zur Entwicklung einer neuen Identität auf Okinawa, das lange Zeit unter japanischem und chinesischem Einfluss gestanden hat.Die wichtigsten Schüler von Itosu Anko waren: Funakoshi Gichin und Kenwa Mabuni

Durch den Wandel der Meiji-Restauration kam es auch dazu, dass 1902 Karate offiziell als Schulsport auf Okinawa ausgeübt wurde. Dieses einschneidende Ereignis in der Entwicklung des Karate markierte den Punkt, an dem das Erlernen und Üben der Kampftechnik nicht mehr länger nur der Selbstverteidigung diente, sondern auch als eine Art Leibesertüchtigung angesehen wurde.
Nach Beginn des Jahres 1900 erfolgte von Okinawa aus eine Auswanderungswelle nach Hawaii. Dadurch kam Karate erstmals in die USA, die Hawaii 1898 annektiert hatten.

Neben voran genannten Meistern war auch Higashionna Kanryô (1853-1915), Sohn eines hohen Adeligen aus Naha, ein einflussreicher Reformer. Higashionna begann mit 15 Jahren unter Anleitung eines Chinesen aus Kume und danach mit Peichin Seisho Arakaki, das Studium chinesischer Kampfkünste. Mit 22 Jahren reiste er nach China und fand dort einen Meister des Baihequan Quanfa, namens Ryu Ryuko, der ihn nach langer Zeit schließlich als Schüler akzeptierte und ihm im Kranichstil (Hequan) unterrichtete. Jahre späte kehrte er nach Okinawa zurück und eröffnete 1890 seinen eigenen Dojo in Naha. Sein Stil integrierte weiche, ausweichende Defensivtechniken und harte, direkte Kontertechniken. Seine Schüler Chojun Miyagi und Kenwa Mabuni entwickelten auf dieser Basis die eigenen Stilrichtungen Goju-Ryu bzw. Shito-Ryu, die später große Verbreitung finden sollten.

Funakoshi Gichin (1868-1957) tat sich bei der Reform des Karate besonders hervor: Auf der Grundlage des Shorin-Ryu (auch Shuri-Te nach der Ursprungsstadt benannt) und des Shorei-Ryu (Naha-Te) begann er, Karate zu systematisieren. Er verstand es neben der reinen körperlichen Ertüchtigung auch als Mittel zur Charakterbildung. Anfang des 20.Jahrhunderts bereiste Funakoshi mit seinen besten Schülern ganz Okinawa und hielt öffentliche Karate-Vorführungen ab. Dadurch erlangte er die Aufmerksamkeit des damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Hirohito, welcher ihn einlud 1922 bei einer nationalen Budo-Veranstaltung sein Karate zu präsentieren. Dieser Vortrag erfuhr großes Interesse und Funakoshi wurde wiederum eingeladen, seine Kunst im Kodokan praktisch vorzuführen. Die begeisterten Zuschauer, allen voran der Begründer des Judo, Jigoro Kano, überredeten Funakoshi, am Kodokan zu bleiben und zu lehren. So kam es dazu, dass drei Jahre später, 1925, Shotokai (Verein des Rauschens in den Kiefern) gegründet wurde. Außerdem veröffentliche Funakoshi Gichin 1922 das erste Buch über Karate mit dem Namen „Ryûkyû Kenpô Karate“ (Die Faustmethode aus Ryûkyû, Chinesische Hand).

Allmählich gelangte das in den Schulen trainierte Karate auch zur sportlichen Ertüchtigung an die Universitäten, wo damals zum Zwecke der militärischen Ausbildung bereits Judo und Kendo gelehrt wurden. Diese Entwicklung, die die okinawesischen Meister zur Verbreitung des Karate billigend in Kauf nehmen mussten, führte zur Anerkennung von Karate als „nationale Kampfkunst“. Karate war damit endgültig japanisiert.
Ebenso wie im Judo bereits üblich, wurde der Karate-Gi eingeführt. 1924 kam es sogar erstmals zur offiziellen Verleihung von Dan-Graden. Erst in den dreißiger Jahre wurden die „termini kyu“ und „dan“ eingeführt.
Durch Funakoshis Beziehungen zum Ausbildungsministerium gelang es nach dem Zweiten Weltkrieg, Karate als Leibeserziehung anstatt als kriegerische Kunst einzustufen. Dies ermöglichte es erst, Karate auch während der Besatzungszeit in Japan zu lehren.
Durch eben diese Besatzung fand Karate im Laufe der 1950er und 1960er Jahre als Sportart zunächst in den USA und dann auch in Europa eine immer stärkere Verbreitung.
Aus der nach Funakoshi beziehungsweise dessen schriftstellerischen Pseudonym Shoto benannten Dojo Shotokan („Haus des Rauschens in den Kiefern“), welche 1939 gegründet und 1945 zerstört wurde,  ging die erste international agierende Karate-Organisation, die JKA hervor, die noch heute einer der einflussreichsten Karateverbände der Welt ist. Funakoshi und die übrigen alten Meister lehnten übrigens die Institutionalisierung und Versportlichung, sowie die damit einhergehende Aufspaltung in verschiedene Stilrichtungen gänzlich ab. Gerade heute hat Karate ein Identitätsproblem, denn einerseits kommt es zu einem stetigen Voranschreiten der Versportlichung, mit dem Ziel bei den olympischen Spielen teilzunehmen, andererseits existiert der eigentliche Budo-Gedanke von Karate immer noch. Dies führt dazu, dass Karate in zwei Parteien gespalten wird, welche sich immer weiter voneinander entfernen.

Da Karate sich ursprünglich im weiteren Sinne aus dem Kung Fu entwickelte, floss somit auch die Philosophie des Zen-Buddhismus und Taoismus  mit ein. Die 20 Paragraphen des Karate, die von Funakoshi Gichin erstellt wurden, bieten einen guten Einblick in die Grundsätze der Karate-Philosophie.

Die 20 Verhaltensregeln nach Funakoshi Gichin:  

1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
    „karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto o wasuru na”

2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
    „karate ni sente nashi”

3.  Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
    „karate wa gi no tasuke”

4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
    „mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire”

5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
    „gijutsu yori shinjutsu”

6. Es geht einzig darum, den Geist zu befreien.
    „kokoro wa hanatan koto o yosu”

7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
    „wazawai wa ketai ni shozu”

8. Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.
    „dojo nomi no karate to omou na”

9. Karate üben heißt, es ein Leben lang zu tun.
    „karate no shugyo wa issho dearu”

10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
      „arayuru mono o karate kase soko ni myomi ari”

11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
     „karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru”

12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
      „katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyo”

13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
      „teki ni yotte tenka seyo”

14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
      „ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari”

15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
      „hito no teashi o ken to omoe”

16. Sobald man vor die Tür tritt, findet man eine Vielzahl von Feinden vor.
      „danshi mon o izureba hyakuman no teki ari”

17. Feste Stellungen gibt es für Anfänger, später bewegt man sich natürlich.
      „kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai”

18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
      „kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono”

19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
      „chikara no kyojaku, karada no shinshuku, waza no kankyu o wasuru na”

20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.
      „tsune ni shinen kufu seyo”

Bedeutung des Wortes Do

In allen japanischen Kampfkünsten findet sich das Prinzip des Do wieder und ist unmöglich umfassend zu beschreiben. Mit dem gleichen Zeichen wird im japanischen Do, als auch im chinesischen das Wort Tao beschrieben. Die wörtliche Übersetzung bedeutet dabei „Weg“, wobei sich dies aber nicht auf den Weg oder die Straße an sich bezieht, sondern viel mehr auf den „spirituellen Weg“ als auch den „Lebensweg“.Dahinter stehen einerseits das taoistisch-schicksalhafte Prinzip, dass das Tao, vorgezeichnet ist und die Dinge in ihrer Richtigkeit vorbestimmt, sowie die Einstellung des Nichtanhaftens und der Nichtabhängigkeit von allen Dingen, Gegebenheiten und Bedürfnissen, die im Zen-Buddhismus gelehrt werden. Somit kann man den Do als Lebensphilosophie auffassen, was im weiteren Sinne dazu führt, dass Karate als Philosophie im täglichen Leben allgegenwertig ist und die Vervollkommnung des Charakters anstrebt.

Wie in der Grafik zu sehen ist, liegen die Wurzeln des heutigen japanischen Karate ursprünglich in den chinesischen Kampfkünsten und Philosophien. Die gängigsten Stilrichtungen sind Goju-Ryu, Shotokan, Shito-Ryu und Wado-Ryu, die ihrerseits auf die okinawesischen Stile, Shorei-Ryu (Naha-te) und Shorin-Ryu (Shuri-te, Tomarie-te) zurückgehen.

Goju-Ryu

Goju-Ryu  [„go“ (hart), „ju“ (weich) und „ryu“ (Stil)] ist einer der vier Hauptstilrichtungen im heutigen Karate. Seine Wurzeln reichen weit in die ursprünglichen chinesischen Kampfkünste zurück. Der Name Goju-Ryu wurde von Chojun Miyagi gewählt. Miyagi bezog sich bei der Auswahl des Stilnamens auf das Buch Bubishi. Eine der dort „Acht Regeln des Faustkampfes“ (kenpo no taiyo hakku) lautet „Alles im Universum atmet hart und weich“ (ho goju donto).

Geschichte

Sowie auch die anderen großen Stilrichtungen entwickelte sich Goju-Ryu Karate aus der Erforschung und Systematisierung effektiver unbewaffneter Kampfbewegungen auf Okinawa. Die Entwicklung des Goju-Ryu Karate ist eng mit der Geschichte von China, Ryukyu und Japan verbunden.

Stilabgrenzung

Das einheimische Kampfsystem „Te“  wurde durch den Einfluss des chinesischen Quanfa beträchtlich verbessert und ab dem 18.Jahrhundert „Tode“  genannt. Daraus entwickelte sich mit der Zeit schließlich das ursprüngliche Karate, welches in Shuri-te , Tomari-te  und Naha-te eingeteilt wurde, also in die spezifischen Kampfmethoden der Bezirke Shuri, Tomari und Naha. Diese Einteilung ist teilweise noch heute gültig. Daneben gibt es weitere ursprüngliche Stile, die den genannten Einteilungen nicht direkt zuzuordnen sind. Ferner werden diese Stile zwei übergeordneten Klassen zugeordnet: Shorin-Ryu und Shorei-Ryu. Für Goju-Ryu ist der Stil Shorei-Ryu von elementarer Bedeutung. Er beschreibt üblicherweise das Naha-te und somit das spätere entstandene Goju-Ryu. Die Entwicklung dieser Strömung unterlag dabei streng dem Einfluss südchinesischer Stile. Shorei bedeutet so viel wie „klarer Geist“. Zum Shorei-Ryu ist, wegen ihrer ebenfalls südchinesischen Herkunft, auch Uechi-Ryu zu zählen.

  • Gojo-Ryu
  • Uechi-Ryu

Historische Protagonisten

 Higashionna Kanryo (1853-1917) wurde am 10. März 1853 in Nishimachi, Naha, Okinawa geboren. Im Alter von 15 Jahren begann er sein Training im Karate mit Arakaki Seisho Im Alter von 22 Jahren bereiste er China und ging nach Fuzhou  in der südchinesischen Provinz Fukien. Man sagt, dass er die Hafenstadt 1873 erreichte und fünfzehn Jahre blieb. Es ist nicht ganz klar, bei wem er welchen Stil genau studierte. Sicher jedoch ist, dass er einen Meister des Baihequan Quanfa, namens Ryu Ryuk fand, der ihn nach langer Zeit schließlich als Schüler akzeptierte und ihn im Kranichstil (Hequan, „Weißen Kranichboxens“) unterrichtete.Ein allgemeiner Begriff für die südchinesischen Boxstile jener Zeit wird als Pan Gainoon bezeichnet, welches wörtlich übersetzt „halb-hart halb-weich“ bedeutet. Dazu studierte Kanryo auch Waffentechniken. Jahre späte kehrte er nach Okinawa zurück und eröffnete 1890 seinen eigenen Dojo in Naha, in welchem er unter anderem Miyagi Chojun unterrichtete.

Miyagi Chojun (1888-1953) geboren am  25. April 1888 in Higashimachi, Naha. Bereits im jungen Alter von 10 Jahren begann Miyagi seinen Unterricht bei Higashionna Kanryo. Nach seiner „Matura“ übernahm er den Familienbetrieb. Auf Bitte seines Meisters Higashionna bereiste er mit ihm China für einen mehrmonatigen Trainingsaufenthalt. Während dieser Reise starb jedoch Higashionna. So kam es, dass Miyagi zum offiziellen Nachfolger wurde und noch mehrmals Reisen nach China antrat. Miyagi baute sich eine eigene Karateschule auf und wurde somit zum Namensgeber des Goju-Ryu. Unter anderem durch Miyagis Wirken wurde das Goju-Ryu der erste Karate-Stil, der offiziell vom Dai Nippon Butokukai 1933 anerkannt und registriert wurde. Gleichzeitig war Miyagi der erste Karateka, der vom Dai Nippon Butokukai einen japanischen Budo-Titel im Karate-jutsu verliehen bekam, den eines Kyoshi. Nach seinem Tod 1953 gründeten einige seiner Schüler selbst Goju-Ryu-Dojo und Verbände.

Yagi Meitoku (1912-2003) wurde am 6. März 1912 geboren. 1926 begann er sein Training unter Miyagi Chojun. Nach Miyagis Tod wurden ihm durch Miyagis Familie Dogi und Obi des Meisters vererbt. Er wurde somit zum offiziellen Nachfolger auf Okinawa. Spezifizierung: Meibukan, gegründet 1952.

Yamaguchi Gogen (1909 – 1989) wurde am 20. Januar 1909, als 3. Sohn der Yamaguchi-Familie in Kagoshima/Japan, geboren. Schon in früher Jugend begann Yamaguchi mit dem Training von Kampfkünsten. Zum Karate kam er letztendlich durch Sensei Maruta, der aus Okinawa stammte. 1929 traf Gogen Yamaguchi erstmals den Begründer des Goju-Ryu Shihan Chojun Miyagi, unter welchem er ab 1931 trainierte. Während Gogen zuvor nur den harten Karatestil praktizierte, wurde ihm von Miyagi die weichere (innere) Schule nahe gebracht. Er galt nach dem Tod seines Meisters als offizieller Nachfolge des Goju-Ryu in Japan.Yamaguchi Gogen starb im Alter von 80 Jahren. Er hinterließ zahlreiche Erben. Einer der wichtigsten ist sicher Tokio Funasako, 8.Dan welcher 1967 von Gogen Yamaguchi in die japanische Nationalmannschaft aufgenommen wurde. 1968 wurde Funasako Sensei dann beauftragt, Goju-Ryu in Deutschland zu verbreiten.

An’ichi Miyagi (1931 – 2009) wurde am 9.Februar 1931 in Naha Okinawa geboren. Nach dem 2. Weltkrieg  (1948) startete er sein Training mit drei Freunden unter Chojun Miyagi. Nach dem Tod seines Meisters im Jahre 1953 übernahm er die Schule. Kurz darauf unterrichtete er Morio Higaonna. 1957 baute er gemeinsam mit Eiichi Miyazato den Dojo Jundokan und wurde somit zum Begründer des Jundokans.  1959 verließ er jedoch den Dojo, da es zu Streitigkeiten zwischen ihm und Miyazato kam. Am 28. April 2009 verstarb An’ichi Miyagi.

Morio Higaonna (1938 – heute) wurde am 25.Dezember 1938 in Naha, Okinawa geboren. Während des 2. Weltkrieges wanderte seine Familie nach Südjapan aus, bevor die Amerikaner 1945 die Insel besetzten. Kurz nach dem Krieg kehrte er wieder zurück und begann im Alter von 14 Jahren das Training mit seinem Vater in der Stilrichtung Shorin Ryu. Er trainierte mit Ei’ichi Miyazato im Dojo Jundokan und später mit An’ichi Miyagi, welche wiederum Schüler von Chojun Miyagi waren. 1957 wurde ihm der 1.Dan verliehen. 1968 zog Higaonna nach Tokio und studierte Handelswissenschaften an der Takushoku Universität und begann bald als Karate-Lehrer am Yoyogi Dojo. Nach 15 Jahren Unterricht kehrte er letzlich an seinen Geburtsort Okinawa zurück, wo er  1979 die IOGKF (International Okinawan Goju-Ryu Karate Federation) gründete, welche mittlerweile in über 30 Ländern vertreten ist. Im September des Jahres 1987 zog Higaonna mit seiner Familie nach Süd Californien und eröffente dort seinen neuen Dojo. Im Jahre 2007 wurde ihm der höchste Dan (10.Dan) von seinem Meister An’ichi Miyagi verliehen.Weiters ist Moria Higaonna Autor von mehreren Büchern: ”Traditional Karate-do: Okinawa Goju Ryu (1985)” “The history of Karate: Okinawan Goju Ryu (2001)”.

Shihan Tagkeji Ogawa (1942 – heute) wurde am 24.November 1942 in Chiba in der Nähe von Tokyo geboren. Bereits mit 7 Jahren startete er sein Karatetraining. 1970 wurde für Öaterreich ein japanischer Trainer gesucht. Der österreichischen Botschaft in Tokyo gelang es Ogawa als 3.Dan ins Land einzuführen, wo er für 3 Jahre in Wien Karate unterrichtete. 1974 lehrte er die Kunst des Karate beim ASKÖ Karate Steyr, wo er auch seine Frau Regina kennen lernte. In den Jahren 1985 bis 1992 war Shihan Ogawa österreichischer Bundestrainer. Dank seiner Leitung gelang dem österreichischen Karatesport der Anschluss an die internationale Spitze.Shihan Ogawa war auch maßgeblich an der Verbreitung des Goju Ryu Karate in der Slowakei, Kroatien und Slowenien beteiligt. 2009 wurde ShihanTakeji Ogawa vom Slowakischen Verband der 9.Dan verliehen.

Charakteristik

Im traditionellen Goju-Ryu Karate werden Verteidigungs-, Angriffs- und Ausweichbewegungen mit allen Teilen des Körpers verbunden und mit Tai sabaki im Kampf eingesetzt. Charakteristisch sind die effektiven Nahkampftechniken, sowie das Ausführen von harten und weichen Bewegungen (Goju). Allerdings lehrt Goju-Ryu, wie auch alle anderen Stilrichtungen, den Kampf über alle Distanzen.Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Atmung, die Ibuki oder Ikibuki genannt wird, gewidmet. Um genauer zu sein wird auf die Koordination der Atmung mit den Bewegungen, vor allem in den Heishu-Kata Sanchin und Tensho, großen Wert gelegt.Die so genannten „Klebenden Hände“ ( Kaki-e) sind ebenfalls eine Spezialität der Stilrichtung.

Goju-Ryu Kata

Dynamische, kreisförmige Bewegungen und einen stabilen Stand sind charakteristische Merkmale für die Kata im Goju-Ryu.Da Karate eine sehr alte Kampkunst mit chinesischem Ursprung ist, sind viele Kata nachweislich mehrere hunderte Jahre alt und in ihrem Namen oft nicht eindeutig zu übersetzten. Für die Stilrichtung wurden 12 Kata Chojun Miyagi festgelegt. Weiters kommen noch die fünf Taikyoku-Kata, die ihren Ursprung in Japan haben, hinzu.

Folgende Kategorisierung ist grob möglich:

Kategorie:

  • „Fukyu-Kata“ („verbreitete Kata“ –> Anfängerkata)
  • „Kihon-Kata“ („Kata der Grundschule“)
  • „Koryu-Kata“ („Kata der alten Schule“ –> klassische Kata mit chinesischem Ursprung)

Typus: 

  • „Haishu-Kata“ („Kata der geschlossenen Hand“)
  • „Kaishu-Kata“  („Kata der offenen Hand“)

„Haishu“ und „Kaishu“ sind zwei wichtige Konzepte des Goju-Ryu. Wobei „Hai“ geschlossen und „Kai“ geöffnet bedeutet. Die Silbe „Shu“ bedeutet Hand und ist jedoch nur symbolisch zu verstehen.Tatsächlich werden dabei der Spannungszustand der Muskulatur, sowie die Funktion der Gelenke in der Kata, beschrieben.

  • Haishu: Es wird eine gleichmäßig große Spannung über die ganze Ausführung der Kata hindurch beibehalten. Die Gelenke werden dabei „eingerastet“ bewegt und die Atmung begleitet die gesamte Bewegung.
  • Kaishu: Die entscheidende Spannung ist nicht in der Bewegung als solches, sondern lediglich im Kime-Punkt vorhanden.

Bedeutung von Taikyoku: “tai” (groß) “kyoku” (viele Bedeutungen – Pol, Ende, Extrem, bis zum Ende gehen, das Extreme erreichen)

Philosophie

Nicht nur der technische Grundriss, sondern auch die philosophischen Werte des Karate werden durch Kata vermittelt und weitergegeben.Wichtig ist, dass jede Goju-Ryu Kata mit einer Defensivbewegung beginnt. Dabei kommt zum Ausdruck, dass Karate nur als Reaktion auf einen Angriff gedacht ist, niemals jedoch als unbegründete Aktion aus sich selbst heraus.

Vorzüge des Karate nach Chojun Miyagi:

1. Es ist nicht viel Platz zum Üben des Karate notwendig.

2. Man kann Karate alleine oder mit anderen in einer Gruppe üben.

3. Man braucht nicht viele Stunden, um Karate zu üben.

4. Man kann die Kata wählen, die für die körperliche Physis geeignet ist und sie unabhängig vom Alter und Geschlecht üben.

5. Man kann Karate, ohne viel Geld auszugeben, mit einfacher Ausrüstung oder ohne sie üben.

6. Karate ist ein wirkungsvolles Mittel zur Förderung der Gesundheit. Es gibt viele Karateka die gesund sind und lange leben.

7. Als Ergebnis des Trainings von Körper und Geist entwickelt man den Charakter und erwirbt einen unbezwingbaren Geist.

Logos/Symbole

Als Symbol verschiedener Dojo existieren unterschiedliche Logos. So kommt es dazu, dass die verschiedenen Stile, wie Meibukan und Jundokan, unterschiedliche Logos aufweisen, obwohl sie aus derselben Linie (von Miyagi) stammen.Neben den zahlreichen Logos auf Okinawa sind in Europa seit langem zwei Logos für Goju-Ryu bekannt. Einerseits die Drachenkopffaust der japanischen Yamaguchi-Linie und die im „Shiko-Dachi“ stehende Drachenfigur des Yuishinkan. Die Figur des Yuishinkan stimmt  übrigens mit dem alten Familienzeichen einer Adelsfamilie von Ryukyu (Okinawa) überein.Beide Logos stehen für den Drachen („Tatsu“), da es sich beim Goju-Ryu um einen „Drachen-Stil“ handelt. Anders als zum Beispiel beim Shotokan (Tiger, „Tora“) ist das Tier nicht direkt im Symbol zu finden, da es sich beim Drachen um ein Hoheitstier der Chinesen handelt. Auch wenn die Wurzeln des Karate ursprünglich in China liegen, würde dies kaum ein japanischer Meister zugeben, geschweige denn ein Hoheitszeichen der Chinesen zulassen.Die Drachen sind in den beiden Logos nicht leicht zu erkennen. Bei der Faust handelt es sich, wie bereits erwähnt, um eine Drachenkopf-Faust, eine Technik des Drachens, bei der Figur sogar um den Drachen selbst. Zu erkennen ist der Drache an seinem Schwanz

Das Karatetraining setzt sich grundsätzlich aus den drei Grundsäulen KATA, KUMITE und KIHON zusammen. Außerdem beinhaltet es verschiedene unterstützende (Makiwara, Krafttraining) und allgemein sportliche Übungen, wie zum Beispiel Aufwärmübungen und Dehnungsübungen.

KIHON: Kihon ist die Grundschule des Karate, in der explizite Techniken geübt und verfeinert werden.

KATA: Kata sind festgelegte Bewegungsabfolgen und kann als der Kampf mit einem oder mehreren imaginären Gegner betrachtet werden. Sie dient außerdem zur Überlieferung der Techniken vom Meister an den Schüler. Die einzelnen Stile unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl und Art der geübten Kata, sowie die daraus resultierenden Stil-Prinzipien.

KUMITE: Kumite sind Kampfübungen mit Partnern. Dabei ist zu beachten, dass es verschiedene Formen des Kumite gibt.

Kumite

Kumite ist eine der klassischen drei Säulen des Karate. Werden die Schriftzeichen übersetzt, bedeutet Kumite „Begegnung der Hände“. Man versteht darunter den Kampf mit einem oder selten mehreren Gegnern. Kumite ist niemals nur der freie unkontrollierte Kampf, sondern ein direktes Resultat aus der vertiefenden Kenntnis der Technik im Kihon und den Elementen der Kata. Da Kumite als eine Form der Kommunikation bzw. Begegnung mit einem anderen Menschen gesehen werden kann, erfordert es absoluten Respekt und Disziplin, um mit dem Partner diese hohe Form der Übung durchzuführen. Damit ist Kumite eine Grundlage zwischenmenschlicher Beziehungen in den Kampfkünsten. Klassisches Kumite bietet einem Karateka die Möglichkeit, sich selbst im Kampf zu erfahren und dabei Kampftaktiken und -konzepte der Stile zu erkennen.

Geschichte des Kumite

Erst im 20.Jahrhundert hat sich Kumite im Karate, nach dem Vorbild der Wettkämpfe in anderen Kampfsportarten, etabliert. Gichin Funakoshi wollte die Versportlichung des Karate nicht, da er die grundlegenden erzieherischen Werte des Karate in Gefahr sah. Schließlich ließ er sich von seinen Schülern dazu begeistern und modifizierte bestimmte Techniken, verzichtete auf Vollkontakt-Karate und führte Kampfregeln sowie ein Punktesystem für Treffer ein, so dass sich neben der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport entwickelte. Diese ersten Kumiteformen stellen die Wurzel der heutigen Kumiteformen dar.

Voraussetzungen für das Kumitetraining 

Ein hinreichend hoher Kenntnisstand der Techniken aus dem Kihon und der Kata ist Voraussetzung für das Kumitetraining. Die Anwendung des dort Erlernten im Kumite ist notwendig, um die Techniken nicht nur in den vorgegebenen Abläufen, sondern auch in freien und unvorhersehbaren Situationen anwenden zu können, das heißt letztendlich eine bedrohliche Situation meistern zu können.Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene Kumite-Formen, die sich vom Einfachen zum Komplexen hin entwickeln.Formen des Kumite Im Kumite werden Abwehr-, Angriffs,- und Kontertechniken bzw. –kombinationen mit dem Partner geübt. Auf dem Weg zum „freien Kampf“, dem Jiyu Kumite, gibt es verschiedene Kampfübungen und Formen des Kumite. Ziel dieser Übungen ist es, den Karateka an den freien Kampf heranzuführen. Dem Karateka wird dabei ein hohes Maß an Präzision und Kontrolle über die eigenen Karatetechniken abverlangt. Die Verantwortung gegenüber dem Partner beim Üben und gegenüber dem Gegner im Kampf muss daher jedem jederzeit bewusst sein. Respekt vor dem Übungspartner und dem Gegner stehen an oberster Stelle. Ziel des Kumite ist es, das Kämpfen zu erlernen und sich gegebenenfalls verteidigen zu können.

Der Karateka wird systematisch zu einer kontrollierten Technik geführt. Kumite schult dabei im Besonderen:

  • Gefühl für Distanz
  • Gefühl für Trefferflächen
  • Kontrolle der Schlagkraft
  • Fokussierung auf „Gegner“ / Partner und seine Technik
  • Praktische Technikumsetzung
  • Bewegung im Raum
  • Disziplin
  • Selbstkontrolle
  • innere Ruhe


 

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